Energieversorgung mit Weitblick                          

Ein Mix aller regenerativen Energieformen ist für uns die nachhaltige Antwort auf das immer drängendere Thema der Erderwärmung. Wichtige Bausteine sind: Kalte Nahwärme, Tiefengeothermie, Solarenergie, Biogas und Windkraft.

Nur durch die kluge Kombination dieser Energieformen werden wir das Ziel der CO2 Neutralität für unsere Stadt bis 2030 erreichen und den Bürgerinnen und Bürgern eine zuverlässige, bezahlbare Energieversorgung bieten können.

Ulla Behrendt-Roden

Mit unserem kommunalen Eigenbetrieb, den Stadtwerken, konnten wir bereits ein großes Spektrum der Nutzung erneuerbarer Energie in die Tat umsetzen und können darauf zurecht stolz sein.
Wir haben diese positive Entwicklung mit unserer Ersten Beigeordneten Ulla Behrendt-Roden, die für das Geschäftsfeld Stadtwerke zuständig ist, massiv unterstützt.

Das Thema Kommunale Wärmeplanung haben wir frühzeitig praktisch in Angriff genommen und unsere Stadtwerke sind in Rheinland-Pfalz Vorreiter für die Erschließung von Erdwärme für die kommunale Versorgung.

Von der Insel zum Netz‘ ist unser Konzept und unsere Leitlinie. Im ganzen Stadtgebiet können einzelne Versorgungsinseln mit Kalter Nahwärme entstehen. So bereits geschehen im Großen Garten, wo 41 Haushalte mit Erdwärme aus 95 m Tiefe versorgt werden. Neben der Heizung im Winter bietet das Kalte Nahwärmenetz grundsätzlich auch die Möglichkeit im Sommer wirtschaftlich und ökologisch zu kühlen, ganz ohne Klimaanlage, die häufig viel Strom verbraucht. Für den Kreiswohnungsverband haben unsere Stadtwerke im letzten Jahr zwei Mehrfamilienhäuser in Limburgerhof mit dieser Technik ausgestattet und in unserem Schulzentrum am Neustückweg wird ein ganzes Areal kommunaler Liegenschaften wie Schulen, Hallenbad, Kitas und Sporthallen mit einem Energiemix aus Photovoltaik, Biogas und Nahwärme versorgt werden. Diese Quartierslösungen haben auch überregional Modellcharakter und darauf können wir zurecht stolz sein. 

Nach entsprechender energetischer Sanierung können möglicherweise auch Gebäude im Altbestand an dieses Versorgungsnetz angeschlossen werden. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit ist neben dem Sanierungsgrad die Anschlussrate der Haushalte pro Insel. Je mehr Haushalte pro Fläche angeschlossen sind, desto wirtschaftlicher kann das Konzept umgesetzt werden.

Auch im Bereich der Tiefengeothermie haben wir bereits praktische Schritte eingeleitet. Im Gegensatz zur Kalten Nahwärme ist die Tiefengeothermie allerdings ungleich aufwändiger. Sowohl was die Suche nach einem geeigneten Standort des Bohrplatzes  als auch was die Bohrtiefe angeht, die leicht 3000 Meter oder mehr betragen kann. Um auch diese anspruchsvolle Aufgabe zu stemmen, sind unsere Stadtwerke eine Kooperation mit den Stadtwerken Speyer eingegangen, die in der Bündelung zweier kompetenter Partner viele Vorteile hat. Zu dem Zweck haben wir im letzten Jahr mit den Stadtwerken Speyer die gemeinsame GeoPfalz GmbH gegründet, die das Projekt Tiefengeothermie mit einem großen Stab an Fachexperten vorantreibt und erfolgreich Fördermittel des Bundes und weitere Projektpartner akquiriert hat. Zum Glück haben sich unsere Stadtwerke die entsprechenden Aufsuchungsfelder vorausschauend gesichert. 2025/26 ist mit ersten Bohrungen zu rechnen. Um langfristig und nachhaltig von Gas und Strom unabhängig zu werden und CO2 einzusparen, ist die Investition in diese Technologie ein wichtiger Schritt.

Besonderer Fokus wird in den kommenden Jahren neben dem Ausbau der Kalte-Nahwärmeinseln  auf der Erschließung der Potenziale der Photovoltaik und der Windkraft liegen. Um das Thema Photovoltaik auch für den Privathaushalt noch einfacher umsetzbar zu machen,  wird in Kürze ein Förderprogramm für Balkonkraftwerke in Schifferstadt aufgelegt. Gleichzeitig ist es in unserem Interesse, möglichst alle öffentlichen Dächer mit Photovoltaik zu belegen. Auch die Überdachung von öffentlichen oder gewerblichen Parkplätzen mit Photovoltaik können wir uns vorstellen. Zur Umsetzung der Windkraft werden wir uns für den Bau von Windkraftanlagen auf geeigneten Flächen auf Schifferstadter Gemarkung einsetzen. Durch eine Beteiligung über Bürgergenossenschaften könnten Bürgerinnen und Bürger auch direkt finanziell profitieren.
Auf dem Klärwerksgelände unserer Stadtwerkeproduzieren wir Biogas, mit dem der Wärmebedarf und in Teilen der Strombedarf der Kläranlage abgedeckt wird. Es muss im normalen Betriebszustand kein zusätzliches Erdgas verwendet werden, um die Anlage im Betrieb zu halten. Das ist wirklich eine ökologisch sinnvolle Nutzung des Klärschlamms, die kaum in der Öffentlichkeit bekannt ist.

Wir möchten Energieneutralität für Schifferstadt erreichen, sodass bis 2030 insgesamt mindestens so viel erneuerbare Energie hier vor Ort bereitgestellt wie verbraucht wird.

Daniel Jalalpoor

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